Sonntag Morgen auf den Lemberg-Kehlen und Schwainsteigle

 Zurück Höhen|meter: 611HM Länge: 25.51km Gehzeit: 1Std 39 Min - Schwierigkeit
- Erlebnis Wegbeschreibung/Routen|verlauf:
Bereits 1890 gab es Pläne zum Bau eines Holzturmes auf dem Lemberg oder seinem Nachbarn, dem Oberhohenberg. Die geschichtliche Bedeutung und der bequeme Aufstieg sprachen für den Oberhohenberg, die Entscheidung zum Bau fiel aber letztendlich – vor allem wegen seiner Stellung als höchster Berg der Schwäbischen Alb – zugunsten des Lembergs. 1894 fand die erste Terrain-Besichtigung durch einen Ingenieur und zwei Handwerksmeister statt. Insbesondere wegen knapper Geldmittel zögerte sich der Bau aber weiter hinaus. 1897 wurden die bisherigen Pläne fallen gelassen; eine Diskussion über den Bau eines Turmes aus Stein oder aus Eisen begann. Da der Steinbau auf 24.000 Mark veranschlagt war, legte man sich auf den wesentlich billigeren Eisenbau fest. Beauftragt war die Firma Ant. Fauler aus Freiburg. Die Geldmittel kamen überwiegend aus einer groß angelegten Spendensammlung.
Die Fundamente wurden in der Osterwoche 1899 gelegt. Am Pfingstmontag begannen zwölf Arbeiter mit dem Turmaufbau. Gutes Wetter begünstigte die Arbeiten, so dass schon am 17. Juni 1899 der Bau fertiggestellt war. Der Turmaufstieg geht über 152 Treppenstufen, verteilt auf zwölf offene Stockwerke. 23 Tonnen Eisen wurden verbaut. Der Kostenvoranschlag von 10.000 Mark wurde nicht überschritten. Die Aussichtsplattform des Lembergturms befindet sich in einer Höhe von 30 Metern. Mit der Fahnenstange auf der Spitze misst der Turm 34 Meter.




Aussicht


Etwa alle 25 Jahre steht seitdem eine kostspielige größere Sanierung an. Vor allem nach dem Ersten Weltkrieg, während dem der Turm wie auch im Zweiten Weltkrieg keine Bedeutung hatte, spielte man mit dem Gedanken, den Turm abzubrechen, um sich die nötige Sanierung zu sparen. Der Vorschlag fand jedoch nicht genügend Befürworter. Zuletzt wurde der Turm 1973 und 1999 (?) für eine längere Zeit gesperrt, in der er von Freiwilligen und Gosheimer Handwerkern saniert wurde.
Mitte der 80er Jahre wurden vom damaligen Fernmeldeamt Rottweil auf dem Lembergturm zwei Richtfunkantennen für die Realisierung einer Richtfunkverbindung zwischen dem Fernmeldegebäude in Rottweil und der Fernvermittlungsstelle in der Gosheimer Bahnhofsstraße installiert. Diese Richtfunkverbindung, welche auf direktem Wege nicht möglich gewesen wäre, diente als Ergänzung zu den bestehenden Telefonkabelverbindungen. Nachdem diese vermehrt durch Glasfaserkabel ersetzt wurden, wurde diese Richtfunkverbindung immer mehr entbehrlich und im Jahr 2005 wurden diese Antennen demontiert.
Diese Anlage hat auf rein passivem Wege funktioniert, denn am Lembergturm gibt es keinen Stromanschluss. Aus diesem Grund trug der Turm, von der passiven Richtfunkanlage abgesehen, nie weitere Antennen.

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