Zu den Seen der Badain Jaran Wüste

 Zurück Höhen|meter: 2539HM Länge: 129.9km Gehzeit: 49Std 19 Min - Schwierigkeit
- Erlebnis Wegbeschreibung/Routen|verlauf:
Die Badain Jaran Wüste ist eine Sandwüste im Südwesten der Gobi und hat die höchsten Sanddünen der Welt (sog. Megadünen, bis über 400 m hoch). Das Innere der Dünen ist nass, das erklärt, warum sie der Erosion und dem Transport durch den Wind widerstehen und so hoch werden.
Der jährliche Niederschlag beträgt nur 40 mm, die Wasserverdunstung aus den Dünen ist jedoch viel grösser. Der Wassernachschub kommt unterirdisch von der Schneeschmelze in den Qilian-Bergen, die etwa 350 km südwestlich liegen. Dieses Grundwasser speist auch die 72 zum Teil sehr salzigen Seen, die zwischen den Sanddünen eingebettet sind. Der Salzgehalt der Seen, die an der beschriebenen Route liegen, beträgt ca. 100 bis 250 g/Liter, es gibt jedoch an diesen Seen auch Quellen oder Brunnen mit Süsswasser.
Der Ausgangspunkt für das 9-tägige Trekking ist das Dorf Shugui (Ku Rei Tu). Dort gibt es zum letzen Mal Trinkwasser. Den nächsten Brunnen mit Süsswasser erreicht man erst wieder nach 4 Tagen in südwestlicher Richtung (70 km) in der Oase der Familie Gao.
Die Temperaturen in der letzten Septemberwoche 2006 waren angenehm, 8 bis 15°C während der Nacht, 20 bis maximal 30 °C tagsüber.
Wir waren mit einem Führer, einer Kamelführerin und Kamelen zum Tragen der Ausrüstung, Verpflegung und des Wassers unterwegs.
Zu Beginn der Wanderung waren die Sanddünen noch recht klein, wurden dann jedoch täglich höher und interessanter. Das Wandern im Sand war anfänglich sehr ermüdend, das Tempo der Kamele konnten wir nicht mithalten. Nach 5 Tagen erreichten wir den Huhejaran See, was für ein Anblick! Auf dem See hatte es Tausende Wasservögel, ebenso unerwartet wie die Stechmücken in der Uferzone.
Von nun an wurden die Tagesetappen kürzer, am 6. Tag erreichten wir den Yinderitu See schon mittags und es blieb uns noch genug Zeit zur Besteigung des Bilutu Peak, der höchsten Sanddüne der Welt. Von dort oben hat man eine grossartige Aussichtauf 7 Seen und Sanddünen soweit das Auge reicht.
Am 7. Tag ging's weiter an den Badain Jaran See, auf dessen spiegelglatter Oberfläche sich das Badan Jilin Kloster spiegelt.
Der 8. Tag war ein Ruhetag, an dem wir uns den nahegelegenen Sumubarunjaran See anschauten.
Am 9. Tag überquerten wir noch einen hohen Dünenkamm und gelangten schliesslich nach 131 km Fussmarsch an unser Ziel, den Nuoertu See, den grössten in der Badain Jaran Wüste.
Ich würde unbedingt empfehlen, die Tour in der beschriebenen Richtung zu gehen, so gibt es täglich eine Steigerung, man hat die anstrengenden, weniger spektakulären Etappen am Anfang und die Höhepunkte (Megadünen, Seen) zum Schluss. In umgekehrter Richtung würde es nach dem letzten See immer anstrengender und eintöniger.
Kartenmaterial:
MAP OF LANDSCAPE OF TYPICAL MEGADUNES IN BADAIN JARAN DESERT 1:100000, Lanzhou University Publishing House, ISBN 7-311-00923-5 / K.129, 1996, deckt nicht die ganze Trekkingroute ab.
THE MAP OF AEOLIAN LANDFORM IN BADAIN JARAM DESERT 1:500000, Xian Cartographic Publishing House, ISBN 7-80545-075-7 / K.98
Bilder von dieser Tour (mit Geodaten) findet ihr unter dem Link "Weitere Informationen"

Mehr Info im WWW Bilder:
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