Radtour Nürnberg-Nordsee 4v9: Eschwege-Bad Lauterberg

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Höhen|meter:
803HM
Länge:
93.84km
Gehzeit:
24Std 0 Min


- Schwierigkeit


- Erlebnis
Wegbeschreibung/Routen|verlauf:
Fahrradtour "Nürnberg - Nordsee", überwiegend an Flüssen entlang mit einem Schlenker durch den Harz. Konkret von Fürth/Bayern bis Cuxhaven, dann mit dem Zug zurück.
Tag 4 von 9: Von Jestädt bei Eschwege bis Bad Lauterberg am Harzrand.
Ab hier habe ich das Werratal verlassen, um zum einen einen Verwandtenbesuch einzubauen, zum anderen den Harz als meine alte Heimat zu queren. Wesentlich leichter wäre es gewesen, der Werra noch bis Witzenhausen zu folgen und dort ins Leinetal zu wechseln.
Eine allererste Idee, an der Werra und späteren Weser zu bleiben, hatte ich schon sehr früh verworfen, weil die ganzen Windungen der Werra bis zur Porta Westfalica viele zusätzliche Kilometer gebracht hätten und auch einiges an Höhenmetern, weil der Radweg nicht immer im Flußtal bleiben kann.
Durch den Verwandtenbesuch hatte ich heute nur eine 60km-Etappe, während die Harzquerung harte 100km bringen würde. Diese Etappenaufteilung war sehr anstrengend, daher habe ich für Nachahmer in diesem Bericht die Etappe mit 100km bis Bad Lauterberg beschrieben und den Folgetag mit 60km Harzquerung.
Morgens ging es zuerst den Weg des Vortages zurück, mit Frühstück in einer Bäckerei in Eschwege, bis zum Dorf Frieda und anschließend dem Flüßchen Frieda bergauf folgend. Schöne Überraschung nach Geismar, denn hier führte mich das Routing auf die Kanonentalbahn. Diese wurde 1870 zum Transport von Militärgütern gebaut und zweigleisig geplant. Heute gibt es nur noch ein Gleis, das von einem Verein für Draisinenfahrten genutzt wird, dadurch ist daneben Platz für einen schönen asphaltierten Radweg. In Lengenfeld unterm Stein war ich so selbstherrlich, den scheinbar sinnlosen Bogen der Routenplanung abzuschneiden und direkt am Draisinenbahnhof auf die andere Talseite zu wechseln: steil bergab, dann noch steiler wieder bergauf. Kann ich nicht empfehlen, daher habe ich auch den Track händisch angepasst, wesentlich weniger schweißtreibend könnte man das Tal weiter östlich queren. Das Bahn-Viadukt kann aber leider nicht nutzen.
Ab dem Schloß Bischofstein folgte ich dann wieder der Bahn, mit leichter Steigung, und stand bald darauf etwas erstaunt vor dem ersten Tunnel. Große Warnschilder erklären, daß es im Tunnel kühl und die Beleuchtung nicht perfekt ist, außerdem wegen Gefahr von Eiszapfen die Durchfahrt im Winter gesperrt und dann auch die Beleuchtung abgeschaltet ist. Doch der Weg bleibt asphaltiert und die Fahrradlampe alleine hätte auch gereicht, also kein Problem, und auch nach knapp 300m schon vorbei. Zweiter Tunnel, gleiche Warnschilder, 200m, dritter Tunnel mit 340m, vierter Tunnel mit 150m, man gewöhnt sich daran. Beim fünften Tunnel achtete ich daher nicht mehr auf die Beschilderung und übersah das "1530m"-Schild. Im Tunnel war es zum einen dunstig-nebelig und zum anderen sieht man durch eine leichte Krümmung die Ausfahrt nicht. Da zieht sich die Strecke doch und macht ziemlich Eindruck. Vorallem aber verstand ich jetzt auch die Warnung vor den Temperaturen: mit dünnem Shirt und kurzer Sporthose, verschwitzt von gut 30°C draußen, wurde es doch empfindlich kühl. Mittem im Tunnel anhalten und im Schummerlicht von ganz unten in der Packtasche die Jacke herauskramen wollte ich aber doch nicht. Nachahmern empfehle ich, das VOR diesem langen Tunnel zu tun! Etwas nach diesem Tunnel hatte ich aber auch den Scheitelpunkt erreicht und konnte mit leichtem Gefälle die glatte Strecke kreuzungsfrei bis Dingelstädt genießen.
Auf einem Radweg neben der Straße ging es dann zum höchsten Punkt der Tagesetappe und anschließend einiges bergab, durch Leinefelde und Worbis nach Wintzingerode. Nach der Querung der Bundesstraße folgte dann wieder ein Bahntrassen-Wegstück, mit Gefälle und dadurch Rennbahn-Feeling.
Ferna war mein Etappenziel, doch das kommende Wegstück bis zum Harzrand hätte ich mir für den Folgetag mit Harzquerung und Brockenbesuch gerne erspart, daher berichte ich hier weiter.
Die Route führte jetzt quer zu den Bach-/Flußtälern, entsprechend kräftig bergan nach Wehnde, steil bergab nach Ecklingerode, über den Berg mit dem alten Forsthaus "Rothe Warthe" (jetzt scheinbar geschlossenes Kaffee) und wieder bergab nach Fuhrbach. Zu meinem Glück war die Straße wegen Bauarbeiten für den Autoverkehr gesperrt, aber auch sonst dürfte hier nicht viel Verkehr sein. Ab Silkerode wieder einiges bergauf bis zum Bornberg, bergab, bergauf, bergab und in Barbis richtig steil bergauf. Trotz sehr kleinem ersten Gang war ich hier kurz davor zu schieben. Wäre ich man erst 4 Straßen weiter rechts abgebogen, hätte ich mir diese Qual sparen können, die 500m Umweg wären es wert gewesen.
Doch dann erreichte ich Bad Lauterberg, die sehr lang gezogene Stadt im Odertal am Südrand des Harzes. Hier hätte ich ohne den Verwandtschaftsbesuch vermutlich Quartier gemacht, um am nächsten Tag frisch in die Harzquerung zu starten.
(Der Track wurde mit einer Smartwatch aufgezeichnet, mit GpsPrune bereinigt und komprimiert)
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Bilder:
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